In Corona-bedingt deutlich verkleinertem Rahmen ist in München der Bayerische Fernsehpreis 2020 verliehen worden. Digitalministerin Judith Gerlach überreichte die Auszeichnungen in der Münchner Residenz. Geehrt wurde unter anderem Aylin Tezel als beste Darstellerin für ihre Rolle in dem FFF-geförderten Drama Der Club der singenden Metzger.
In der Begründung der Jury heißt es:
Der historische Zweiteiler Der Club der singenden Metzger erzählt uns eine Geschichte deutscher Auswanderer in den entbehrungsreichen zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts in der amerikanischen Provinz. Die Hamburger Zirkusartistin Delphine, gespielt von Aylin Tezel, die mit ihrem alkoholkranken Vater in North Dakota gelandet ist, ist eine von ihnen.
Wie schon in vielen Filmen zeigt uns Aylin Tezel als Delphine auch in diesem Auswandererepos alle Facetten ihres enormen schauspielerischen Könnens. Eindrucksvoll verkörpert sie die Stärke und gleichzeitig die Zerbrechlichkeit dieser jungen Frau, die aus der Not geboren nicht nur ihr eigenes Schicksal, sondern auch das ihres unberechenbaren Vaters in die Hand nehmen muss und den Aufbruch in eine unbekannte und unsichere Zukunft wagt. Mitreißend und immer glaubwürdig zeigt sie uns die kleinen Erfolge und Enttäuschungen einer jungen Frau, die sich in der neuen Welt auch von harten Rückschlägen nicht unterkriegen lässt. Dass wir diese Figur, mit der wir hoffen und bangen, so tief in unser Herz schließen, ist der herausragenden darstellerischen Leistung von Aylin Tezel zu verdanken.
Ausgezeichnet für die beste Musik zum Film Der Club der singenden Metzger werden Jonas Nay und David Grabowski.
In der Begründung der Jury heißt es:
[…] Eine ganz besondere Rolle spielt in diesem eindrucksvollen und prominent besetzten Auswandererepos die Musik, die von Jonas Nay (der mit Fidelis auch eine der Hauptfiguren verkörpert) und David Grabowski gestaltet wurde. Nicht nur die Lieder der namensgebenden singenden Metzger, sondern der gesamte Score des Zweiteilers ist einfühlsam komponiert und arrangiert. Er trägt damit entscheidend zum überzeugenden Gesamteindruck dieses Historienfilms bei. Mit feinen Bögen und stimmiger Instrumentierung werden die wechselhaften Auswandererschicksale, die Begrenztheit der dörflichen Welten, sowohl in der schwäbischen wie in der amerikanischen Provinz, und nicht zuletzt die dazu kontrastierenden Weiten der Landschaften eingefangen und unaufdringlich fühlbar gemacht. Nay und Grabowski haben eine herausragende Filmmusik geschaffen, die gekonnt Folk- und Westernmusikelemente mit deutschen Liedern verbindet und sich dabei stets der Dramaturgie unterordnet, die sie perfekt ergänzt und begleitet.
Der seit 1989 verliehene Bayerische Fernsehpreis ist eine der renommiertesten und begehrtesten Auszeichnungen im deutschen Fernsehen. Vergeben werden die Blauen Panther in den fünf Kategorien Informationsprogramme, Fernsehfilme, Serien und Reihen, Unterhaltungsprogramme sowie Kultur- und Bildungsprogramme.
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